Noch ganz dicht? Fenster-Energieeffizienz im Focus

Energieeffizienz bei fenstern
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Die Heizkosten steigen und viele Menschen fragen sich, wie sie gegensteuern können. Wer nicht plant, den ganzen Winter mit drei Wollpullis übereinander in der Wohnung zu sitzen, landet unweigerlich beim Thema Fenster-Energieeffizienz. Schließlich sind Fenster eine der größten Wärme-Schwachstellen im Haus: Kaltluft drängt nach innen, von der Heizung mühsam erwärmte Luft nach draußen. Energieeffiziente Fenster sind grundsätzlich also eine sehr gute Investition. Moderne Fenster mit Wärmeschutz-Verglasung sorgen für ein wohliges Raumklima und sparen enorm Heizkosten. Doch Achtung: Beim Fenstertausch gibt es einiges zu beachten, egal, ob man die Fenster selbst einbauen oder vom Fachmann montieren lassen möchte.

Der U-Wert: Richtschnur für Fenster-Energieeffizienz

Wer sich mit Energieeffizienz-Fenstern beschäftigt, stößt schnell auf den sogenannten U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient). Dieser gibt den Wärmeverlust wieder: Je niedriger der U-Wert, desto energetischer ist das Fenster. Der Wärmedurchgangskoeffizient wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Relevant sind Anzahl und Funktion der Glasscheiben, der Randverbund der Verglasung, Stärke und Aufbau der Profile sowie das Dichtungssystem zwischen Rahmen und Flügel. Das Energiesparpotenzial von energieeffizienten Fenstern ist enorm. Ein Fenster mit Zweifachverglasung aus den 70er- und 80er-Jahren liegt bei einem U-Wert von um die 2,7 – ein aktuelles, hocheffizientes Modell mit Dreifachverglasung kann einen U-Wert von deutlich unter 1,0 erreichen.

Aufbau und Materialien eines energieeffizienten Fensters

Zweifach- oder Dreifachverglasung? Holz, Aluminium oder Kunststoff? Was ist die beste Wahl für Energieeffizienz-Fenster? Beim Rahmenmaterial kommt es vor allem auf die Qualität der einzelnen Komponenten an. Holzrahmen isolieren von Natur aus gut, sind langlebig, aber pflegeintensiv, denn sie benötigen alle paar Jahre einen neuen Schutzanstrich. Aluminiumfenster sind nahezu unverwüstlich, allerdings sollte hier auf eine thermische Entkopplung geachtet werden. Fenster aus Kunststoff dagegen sind eine günstigere und ebenfalls langlebige Alternative. Kunststoff-Fenster punkten mit hervorragenden Werten und sind zudem zu 100 Prozent recyclebar.

Beim Thema Mehrfachverglasung muss die Wärmedämmung des gesamten Hauses bedacht werden. Für schlecht gedämmte Häuser eignet sich beispielsweise eine Verglasung mit nur zwei Scheiben besser. Auch der Einbruchschutz ist bei der Auswahl neuer Fenster ein wichtiger Aspekt. Je höher die Werte der Widerstandsklasse (Resistance Class = RC 1-6), desto größer ist der Einbruchschutz der Fenster und Türen. Welches Modell für Dich das richtige ist, findest Du am besten mit unserem praktischen Fenster-Konfigurator heraus.

Wann lohnt sich die Fenster-Sanierung?

Pauschal lässt sich sagen, dass sich bei Fenstern, die vor mehr als 30 Jahren eingebaut wurden, ein Austausch grundsätzlich lohnt. Das gilt insbesondere für einfachverglaste Fenster, denn eine einzelne Glasscheibe ist beim Thema Energieeffizienz eben das, was sie ist: auf sich allein gestellt. Die Dämmung und der Wärmeschutz sind praktisch nicht gegeben. Ein Fenstertausch im Altbau ist deshalb dringend zu empfehlen.

Zum anderen lohnt es sich, die Dichtigkeit zu prüfen. Hierzu stellt man einfach eine Kerze vors Fenster. Wenn die Flamme stark flackert oder sogar Richtung Fenster zeigt, ist das Fenster undicht. Dann heißt es handeln, denn wer möchte schon Wärmeverluste in Kauf nehmen und sprichwörtlich zum Fenster rausheizen?

Übrigens: Auch wenn sich Fenster oder Balkontüren schwer öffnen oder schließen lassen, kann das ein Zeichen für ein veraltetes Modell sein. Manchmal genügt es aber auch schon, das Fenster nachzujustieren.

Wieviel Energie spart man durch neue Fenster?

Über den Daumen gepeilt kann man sagen, dass sich durch energieeffiziente Fenster wie das blueWIN Exclusiv Kunststofffenster mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen lassen. Die genaue Zahl hängt selbstverständlich davon ab, wie alt die bisherigen Fenster waren, wieviel Fensterfläche die Wohnung bzw. das Gebäude hat und welche neuen Fenster installiert werden. Angesichts der momentan rasant steigenden Energiekosten sind noch deutlich größere Einsparungen möglich. So amortisieren sich neue Fenster oftmals schon nach zehn Jahren.

Was muss ich beim Einbau von Energiespar-Fenstern beachten?

Wie bei jedem Sanierungsprojekt gilt: Beim Thema Fenster-Energieeffizienz müssen ein paar Punkte bedacht werden, bevor es ans Werk gehen kann. Es empfiehlt sich sogar, vor der Modernisierung den Rat eines Energieberaters einzuholen. Einfach das ultradichte Highend-Produkt einzubauen, löst mitunter eine ungewollte Kettenreaktion aus, die zu Schimmelbildung führen kann. Und das beste Isolierglas nützt nichts, wenn die Warmluft direkt daneben durch Wärmebrücken entweicht. Eine energetische Sanierung muss deshalb immer das ganze Haus im Blick haben. Deshalb gilt auch die Faustregel: Am besten tauscht man alle Fenster im Haus zeitgleich aus.

Die Wärmedurchlässigkeit der Fenster sollte auch an die Außenwände angepasst werden. Denn wenn die Wärmedämmung der Fenster deutlich besser ist als die der umliegenden Wände bzw. der Fassade, sammelt sich Feuchtigkeit im Bereich der Fensterlaibung. Dieses Kondenswasser führt über kurz oder lang zu Schimmel und damit zu einem äußerst ungesunden Raumklima.

Bieten energieeffiziente Fenster auch einen höheren Sonnenschutz?

Nein, leider ist der größere Hitzeschutz durch energieeffiziente Fenster verschwindend gering. Wer im Sommer etwas gegen Hitze von außen unternehmen will – was vor allem für Räume unterm Dach relevant ist – greift am besten zu Außenrolladen als Sonnenschutz.